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Vegetarisch, Vegan, Vielfältig – Ist vegan der Elefant im Raum?

Aktualisiert: 16. Juni

Von Luise Schnall (Q1)


Über Essgewohnheiten und gesunde sowie moralisch vertretbare Ernährung wurde schon vor Jahrhunderten diskutiert. Immer wieder entstanden neue Neigungen, von denen manche anhielten und andere weniger durchsetzungsfähig waren, doch noch nie waren die Stimmen um Veganismus und Vegetarismus so laut wie heute – und das auch am EMA.


Aufklärung gegen das Töten von Tieren?

Im Rahmen der Projektwoche bieten Frau Jung-Kaballo und Frau Barth ein Projekt zum Thema "Vegetarismus und Veganismus" an.

Denkt man da nicht sofort an diverse Rezeptideen, Gemüseschnippeln und das Anrichten von großartigen Gerichten ohne Tierprodukte? Aber anstatt sich kulinarisch an Herden auszutoben, sitzt die Gruppe von Kindern an Tischen und schreibt, liest und bastelt. Die Projektleiterinnen haben nämlich einen ganz anderen Ansatz gewählt – und zwar einen Moralischeren: Aufklärung gegen das Töten von Tieren.


Veganismus kann die Welt retten!


In einem Gespräch mit Frau Jung-Kaballo macht sie klar: Veganismus kann die Welt retten. Ihr Ziel ist es dabei nicht, Menschen eine bestimmte Essgewohnheit aufzuzwingen, sie jedoch zu beeinflussen – zu „berühren“ – sodass sie eine Art „Erleuchtung“ erfahren, in der Vegetarismus und Veganismus nicht wie ein Verzicht wirkt, sondern wie eine ausgelebte Wertschätzung von Leben.

Und was bedeutet das jetzt im Einzelnen?




Die Projektteilnehmer werden mit künstlerischen, gesellschaftskritischen und Tierhaltung-kritisierenden Darstellungen konfrontiert – das mag ein Mensch auf einem Tablett vor einer mit Besteck bewaffneten Schweinegesellschaft sein oder ein Frosch, der einen Mann seziert. Darüber hinaus wird den Schülern eine Reihe von veganen Kochbüchern und aufklärender Informationsliteratur bereitgestellt, die zeigt: Tierhaltung zerstört unsere Umwelt.

Der künstlerische Ansatz setzt sich allerdings im finalen Projekt beziehungsweise Werk fort: Eine riesige Installation soll am Dienstag in der Pausenhalle die Menschen berühren, ihnen die Schrecken und Unmenschlichkeit der Tierhaltung hautnah vor Augen führen.


Es bleibt kontrovers: „Vegetarisch, Vegan, Vielfältig?“



Dass an dieser recht extremen Haltung auch Kritik laut wird, ist denkbar. Nach mehreren Gesprächen im Projekt „Vegetarisch, Vegan, Vielfältig“ wird deutlich, wie kontrovers dieses Thema und die Herangehensweise der Leiterinnen wirklich empfunden wird: Viele ernähren sich schon vegetarisch oder vegan, haben vegane Eltern oder probierten bereits einen sogenannten „Veganuary“ aus – einen veganen Januar. Das Interesse an den verschiedenen Esskulturen ist also groß und die Aufklärung im Projekt trifft auf Begeisterung.

Andererseits kritisiert ein Teil der Gruppe den moralischen Ansatz und hätte sich eine Warnung in der Projektbeschreibung gewünscht. Warum das? Weil sie nun ein schlechtes Gewissen plagt und sie sich dafür unglaublich verurteilt fühlen, wenn sie doch einmal ein saftiges Steak essen.

Frau Jung-Kaballo drückt es in etwa so aus: Menschen sind nicht gleich schlecht, wenn sie Carnivoren sind. Sie sollten sich nur bewusster ernähren – das kann ja schon sein, dass sie nur einmal Fleisch in der Woche essen. Dafür braucht es aber mehr Aufklärung um Vegetarismus und Veganismus. Fest steht aber, dass wir durch breite vegane Ernährung den Klimawandel erheblich verlangsamen, wenn nicht sogar stoppen können.

Das heißt dann also: Ran an die Rüben!

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