Terani Tai - eigentlich ein ganz normales Mädchen, oder? Und plötzlich findet sie sich in einer neuen und unbekannt fantastischen Welt wieder. Wird sie ihre Eltern wiederfinden? Und wird sie die Wahrheit herausfinden?
Lies nach, wie es mit Terani weiter geht.
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Kapitel 2: Das erste Abenteuer
Irgendwie war mir komisch. Ob das an meinen Gefühlen oder meiner Lage lag, wusste ich nicht. Wahrscheinlich war es alles zusammen. Doch ich musste mich erinnern! Was hatte meine Mutter noch mal zu mir gesagt? Ich setzte mich auf eine Bank, die vor dem Gebäude stand. Ein Sonnenstrahl berührte meine Hand. Da fiel es mir wieder ein. Sie meinte, ich würde die Wahrheit finden. Doch wie und worüber überhaupt?
Langsam kamen die Erinnerungen zurück und mit ihnen auch die Tränen. Doch ich musste stark bleiben. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und fing an zu überlegen, was ich nun tun sollte. Ich holte mein Handy aus der Tasche. Das Display war gesplittert, vermutlich durch meinen Sturz, aber nach ein paar Versuchen ging es an. Ich schaute aufs Display: Der Akku hatte wohl einen Schaden erlitten und hatte nur noch 15 Prozent. Ich hatte keinen Empfang, obwohl wir mitten in der Stadt waren. Es konnten doch nicht alle Masten kaputt sein? Schon nach wenigen Sekunden fing das Display auch noch an zu flackern. Ich machte es schnell aus, um im Notfall was auch immer zu machen.
Ich packte das Handy wieder in meinen Rucksack und schaute in die sonnendurchflutete und vollkommen überwucherte Stadt. Was war hier passiert? Und wenn ich die Wahrheit finde, kann ich das Experiment vielleicht rückgängig machen und meine Eltern und alle anderen würden wiederkommen, wo immer sie auch sein mochten. Viele Gedanken waren in meinem Kopf, doch das war der eine, der größte, der wichtigste. Aber wahrscheinlich war all das Wunschdenken oder doch nur ein Traum? Egal was es war, ich musste etwas tun.
Mein erster Stopp auf meinem Weg zur Wahrheit war mein Zuhause, wo ich mich noch ein wenig besser vorbereiten wollte. Auf dem Weg dorthin betrachtete ich erstaunt die Pflanzen, die nun überall wuchsen. Die Straße und die Autos sahen völlig in Ordnung aus, aber sie waren über und über mit Schlingpflanzen, Moos und anderem bedeckt. Ich konnte nicht wirklich erkennen, wie die Pflanzen auf dem Asphalt wuchsen, aber das passte alles nicht zusammen.
Kurz vor meiner Tür dachte ich noch mal über etwas nach: Dafür dass meine Eltern mir nicht mal zugetraut hatten alleine nach Hause zu gehen, was bei einer Vierzehnjährigen nun wirklich albern war, war das alles hier eine Nummer zu groß für mich. Vielleicht auch zwei? Auch wenn ich versuchte mich durchgehend abzulenken, konnte ich nicht abstreiten, dass ich Angst hatte. Doch trotz des Sturms aus meinen Gedanken, Ängsten, Wünschen und Hoffnungen hatte ich unser Haus erreicht. Auch hier war alles grün und kaum wiederzuerkennen. Ein seltsamer Anblick, vertraut und fremd zugleich.
Zum Glück hatte ich noch den Schlüssel in meinem Rucksack, den ich wie immer aus Vorsicht eingepackt hatte. Meine Hand zitterte leicht, als ich eine Ranke beiseite schob und ihn im Schloss drehte. Mit einem leisen Quietschen öffnete sich die Tür. Das tat sie schon länger, meine Eltern wollten sie deswegen noch reparieren, aber das machte diesen Moment nicht weniger unheimlich. Als ich die Tür wieder hinter mir schloss, merkte ich nicht, dass ein Schatten um das benachbarte Haus schlich.
Ich ging als erstes in mein Zimmer und zog mir ein wärmeres und, wie soll ich sagen, passenderes Outfit an. Eine schwarze Thermoleggins, ein passend dazu schwarzes Thermoshirt und eine Notfall-Ausrüstung, die ich mir notdürftig in meinen Rucksack packte. Dort drin war etwas zu essen, was erstaunlicherweise komplett normal erschien, eine Trinkflasche, mein Schnitzmesser, eine kurzfristig zusammengestellte Campingausrüstung und ein paar vielleicht nützliche Kleinigkeiten. Ich fühlte mich zwar nicht bereit, aber ich musste es einfach sein. Doch wofür überhaupt? Ich hatte keine Ahnung, was mich dort draußen noch alles erwarten würde, außerdem was ich ganz alleine.
Schnell versuchte ich mich von meinen Gedanken abzulenken. Ich sah aus meinem Fenster, und mein Blick fiel auf meine kleine Topfpflanze, die auf meiner Fensterbank stand. Sie war vertrocknet. „Ach du Arme! Alles dort draußen ist so grün und wächst heran. Vielleicht kommst du ja wieder zu dir, wenn ich dir noch etwas Wasser gebe?“
Es war albern, dass ich mit einer vertrockneten Topfpflanze sprach, aber es lenkte mich etwas von meiner Gesamtsituation ab. Also nahm ich die Pflanze in die Hand, und in diesem Moment wurden der Stängel und die Blätter wieder grün und die kleine Blume richtete sich langsam wieder auf. Die Blüte schoss empor und wurde so rot wie an dem Tag, als ich sie gekauft hatte.
Im ersten Moment erschrak ich so sehr, dass ich den Topf fallen ließ. Meine Hände leuchteten kurz grün auf, aber dann war wieder alles ruhig. Doch als ich nach der Blume schauen wollte, die ein Stück gerollt war, war sie wieder so wie ich sie gefunden hatte: Vertrocknet. Also war es wohl doch nur Einbildung? Ich nahm vorsichtig den Topf, der zum Glück keinen Schaden erlitten hatte, vom Boden und stellte ihn mit der Blume wieder auf die Fensterbank zurück. „Verliere ich jetzt auch noch den Verstand?“
Als ich aus dem Fenster in unseren Garten blickte, sah ich einen Schatten durch den Garten auf unser Haus zulaufen, und ich war mir sicher, dass er von einem Menschen stammte. Ich bekam eine Gänsehaut. Meinen Rucksack hatte ich zum Glück mit in mein Zimmer genommen, so konnte ich ihn mir direkt schnappen und musste nicht nach ihm suchen. Außerdem nahm ich noch einen größeren Stock, den ich zum Schnitzen in meinem Zimmer lagerte, für meine Verteidigung gegen das, was dort unten rum schlich.
Ich wusste ja nicht, wer oder was das war. Vielleicht war es meine Mutter oder jemand anderes aus dem Labor, der mir erklären konnte was hier geschah? Doch wenn nicht, war ja die Frage, wer hier sonst herumschleichen sollte und warum überhaupt? Ich hatte noch gar nicht darüber nachgedacht, was mit den ganzen Tieren geschehen war. Was war, wenn sie sich auch verändert hatten? „Okay, egal was das auch sein mag, ich bin bewaffnet und kann mich wehren!“ Dachte ich zumindest.
Also machte ich mich langsam und leise auf den Weg hinunter in den Garten. Als ich die Treppe runter schlich, knarzte sie auf einmal schrecklich laut! Ich erschrak kurz. Doch nachdem ich begriffen hatte, dass es nur ein normales Knarzen einer Treppe war, ging ich langsam weiter. Insgesamt waren meine Nerven in diesem Moment ziemlich angespannt. In der Küche angekommen, schaute ich aus dem Fenster und sah: Rein gar nichts! Aber ich war mir so sicher, dass ich etwas gesehen hatte.
Da hörte ich plötzlich aus dem Wohnzimmer ein Scheppern, was so klang als wäre etwas runter gefallen. War der Schatten etwa im Haus?
Ich ging zur Tür, die in den Garten führte – sie war ein kleines Stückchen geöffnet. Die Öffnung war gerade so weit, dass ich hindurch gepasst hätte. Also ging ich leise weiter ins Wohnzimmer. Ich merkte, dass meine Hände zitterten. Ich hatte Angst.
Im Wohnzimmer sah ich, dass irgendetwas anders war. Die Stifte auf dem Tisch waren herunter gefallen, und mein Block lag daneben. Ich sah mich um und rief mit zitternder Stimme: „Wer ist da?“
Ich hörte ein Geräusch, das von hinter dem Sofa kam. Das war mir nun wirklich zu viel! Ich rannte, ich rannte so schnell mich meine Beine nur tragen konnten. Ich riss die Tür auf und rannte die Straße hinunter. Da hörte ich jemanden hinter mir rufen: „Warte! Ich will nur mit dir reden, ich will dir nichts tun!“
Vorsichtig wurde ich langsamer, bis ich stehen blieb. Ich drehte mich um. Hinter mir stand das rothaarige Mädchen aus dem Labor und blickte mich nett, vorsichtig und leicht außer Atem an.