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Ein Abend-Talk mit Frau Utopie und Herrn Dystopie über das Lügen

Aktualisiert: 16. Juni

Von Faris


🎥 Willkommen bei der Abendshow mit außergewöhnlichen Gästen...


Willkommen zu meiner Abendshow! Hat nicht jeder von uns schon mal gelogen?

Laut einer Studie lügt der durchschnittliche Mensch 25 Mal am Tag.

Genau darum soll es heute gehen: Lügen. Sind sie vertretbar oder nicht?

Unsere Aufgabe ist es, dies herauszufinden!

Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, heißen Sie Frau Utopie und Herrn Dystopie in unserem Studio willkommen!

Herr D: Vielen Dank, vielen Dank.

Frau U: Ich freue mich, hier zu sein.

Und wir freuen uns ebenfalls! Um die Diskussion zu starten, könnten Sie uns mitteilen, wie Sie zum Thema Lügen stehen?

Frau U (räuspert sich unangenehm): Ich finde Lügen sind das Allerletzte.

Ah, hier hat jemand offensichtlich eine starke Meinung. Bitte erläutern Sie Ihre Position.

Frau U: Nun ja, wenn ich nur daran denke. Lügen bedeuten, Unwahrheiten zu verbreiten, und das verabscheue ich. Jeder hat das Recht auf die Wahrheit. Und...

Vielen Dank! Nun zu Ihnen, Herr Dystopie. Was ist Ihre Meinung zu Lügen?

Herr D (nuschelt): Also, ich finde, sie sind vertretbar. Nun ja, Unwahrheiten hin oder her, es kommt darauf an, welche Auswirkungen sie haben.

Frau U (kritisch): Lügen verursachen nur Schaden!

Herr D (nuschelt): Ja, das sehe ich nicht so. Gewiss, Lügen, die dazu dienen, Schaden anzurichten, sind unvertretbar. Keine Frage. Doch es gibt Spielraum. Mit...

Frau Utopie, stimmen Sie Herrn Dystopie zu? Sind Lügen, die dazu dienen, zu verletzen, unvertretbar?

Frau U: Auf jeden Fall.

Dann bin ich froh, dass wir nun eine Grundlage für unsere Diskussion haben.

Frau U: Mich interessiert, Herr Dystopie, welchen Spielraum meinen Sie?

Herr D: Das ist ganz einfach. Angenommen, Sie haben einen Opa. Er liebt es zu klettern, doch er ist leider sehr alt. Sie sagen ihm dann, dass sein lokaler Kletterwald geschlossen ist, damit er sich dort nicht verletzt. Sollte Ihre Lüge nicht Gutes bewirken, oder? (hustet, nimmt dann sein Asthmaspray)

Frau U: Aber damit nehmen Sie ihm die Wahrheit! Hat er nicht ein Recht darauf?

Herr D: Natürlich hat er das. Aber verletzt ihn die Wahrheit nicht?

Frau U: Doch, das tut sie. Aber er sollte sie dennoch wissen.

Herr D: Haben wir nicht gerade gesagt, dass Lügen, die verletzen, unvertretbar sind?

Herr Dystopie spricht etwas Interessantes an. Frau Utopie, was ist Ihre Meinung, wenn wir die Perspektive ändern? Sind Wahrheiten, die verletzen, moralisch vertretbar?

Frau U: Ich bin mir nicht sicher. Es ist immer noch die Wahrheit. Und er sollte es erfahren. In einer idealen Welt sollte er es erfahren.

Herr D: Leben wir überhaupt in einer idealen Welt? Mein Urgroßvater hat immer gesagt...

Hier schweifen Sie vom Thema ab, mein lieber Herr Dystopie. Bleiben wir bei der Frage.

Frau U: Hmmm. Ich glaube, ich weiß es nicht. Interessant. Eigentlich müsste es auf beides rückwirken.

Dann hätte ich noch eine Frage an die Zuschauer: Ist es nicht das Recht des Individuums, Herr Dystopie? Was ist, wenn man eine Frage stellt und dann eine Unwahrheit sagt?

Herr D: Ich muss kurz darüber nachdenken. In diesem Fall sollte eine Lüge angebracht sein? Nein, das sollte sie nicht.

Frau U: Hier siegt die Wahrheit erneut. Wenn man aktiv nach der Wahrheit fragt, hat man auch ein Anrecht darauf, egal wie sie aussieht, nicht wahr? Wenn man sie verweigert, richtet man in gewisser Weise Schaden an.

Herr D: Und wenn man die Wahrheit nicht preisgeben möchte?

Frau U: Dann sagt man das eben. So lügt man nicht.

Herr D: Touché.

Können wir dann ein Fazit formulieren? Was denken Sie?

Herr D: Das Verweigern der Wahrheit auf Nachfrage ist falsch, genauso wie die verletzende Wahrheit und die verletzende Lüge.

Frau U: So in etwa.

Vielen Dank, meine lieben Zuschauer! Auf Wiedersehen!

Herr D: Eine starke Abmoderation, auf jeden Fall.


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