von Philipp und Cord (EF)
Woher kommt eigentlich der Begriff "Hate Speech"...?
Der Begriff "Hatespeech" kommt das erste Mal in einer politisch, juristischen Diskussion in den Vereinigten staaten über die Einschränkung offensiver rassistischer und religiöser Sprache. Diese Diskussion wurde in den 1920er Jahren geführt.Während die meisten Länder den Ausdruck offensiver rassistischer, religiöser oder ethnischer Propaganda verbieten, hat sich das amerikanische Recht und die amerikanische Politik in eine andere Richtung entwickelt. Grund hierfür ist die im ersten Zusatzartikel der Verfassung der USA besonders geschützte Redefreiheit, die selbst offensiv rassistische und verunglimpfende Äußerungen erlaubt, was in vielen Entscheidungen der obersten Gerichtshöfe der USA bestätigt worden ist.
„Wer die anderen neben sich klein macht, ist nie groß.“ Johann Gottfried Seume
Seit wann gibt es "Hate Speech"...? Entstehung von Hassrede
Hate Speech gibt es schon - solange es Sprache gibt...
• Hate Speech entsteht aus tief verwurzelten Vorurteilen und Stereotypen gegenüber bestimmten Gruppen.
• Es kann aus individuellen Überzeugungen und persönlichen Erfahrungen resultieren.
• Soziale und kulturelle Einflüsse spielen eine Rolle, da sie bestimmte Vorstellungen und Feindbilder fördern können.
• Gruppenzugehörigkeit und der Wunsch nach Identitätsstärkung können dazu führen, dass Menschen Hate Speech verwenden, um ihre eigene Gruppe zu stärken und andere abzuwerten.
Systemische Hassrede
Das bekannteste Beispiel: Der Nationalsozialismus
Mithilfe von verschiedensten Techniken diskriminierten die Nazis Minderheiten. Eine davon war das sogenannte "Framing". Hierbei benutzen die Nazis gezielt Begriffe, welche die Ermordung von Minderheiten verharmloste. So wurde beispielsweise anstatt von einem geplanten und organisierten Genozid von einer "Endlösung" geredet. Diese Technik wird auch heutzutage in der politischen Landschaft genutzt. Ein oft genutzter, aktueller Frame ist die "Flüchtlingswelle". Dieser Frame impliziert dem Hörer ein Bild einer katastrophalen Welle, welche die Gesellschaft mitreißt. Dabei werden Chancen ignoriert, welche solche Krisen mit sich bringen, so wie etwa der gesellschaftliche Bedarf von Fach- und Arbeitskräften.
Hatespeech im NETZ
Durch das Internet hat sich Hate Speech noch viel mehr und schneller verbreitet...
Online-Plattformen und soziale Medien ermöglichen die Verbreitung von Hate Speech durch Anonymität, Reichweite und die Möglichkeit zur Vernetzung mit Gleichgesinnten.
Die Anonymität und Distanz des Internets können dazu führen, dass Menschen Hemmungen abbauen und Dinge sagen, die sie im realen Leben nicht tun würden.
Gesellschaftliche Normen und das Fehlen effektiver rechtlicher und regulatorischer Maßnahmen gegen Hate Speech im Internet können die Verbreitung begünstigen.
Vom Gedanken zum Wort zur Tat
Am 2. Juni 2019 wurde der hessische CDU-Abgeordnete Walter Lübcke ermordet. Ermittlungen ergaben, dass diese Tat über einen längeren Zeitraum im Internet geplant wurde. Die Tat wurde von einer rechten Gruppe geplant. Diese hat sich untereinander angestichelt und Walter Lübcke anschließend getötet. Dieses geschehen hat große Aufmerksamkeit auf das Thema Hatespeech gerichtet. Hierbei sind Parallelen zu einer jüdische Weisheit zu erkennen. Diese lautet: "Von Gedanken zu Worten zu Taten". Bei dieser Weisheit dient das Internet und diverse Chatforen als vokalisierendes Werkzeug und als Zwischenschritt zu einer Tat.
Maßnahmen gegen Hatespeech - was kannst du tun?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten Hate speech zu bekämpfen. Hier sind einige der effektivsten:
Bewusstsein schaffen: Öffentlichkeit und Bildung über die negativen Auswirkungen von Hate Speech erhöhen.
Gesetzliche Maßnahmen: Einführung und Durchsetzung von Gesetzen und Richtlinien, die Hate Speech verbieten und strafrechtlich verfolgen. Beispielsweise wurde in Köln das Sonderdezernat für Cyberkriminalität eingerichtet.
Zusammenarbeit mit Plattformen: Zusammenarbeit mit sozialen Medien und Online-Plattformen, um Richtlinien und Maßnahmen zur Bekämpfung von Hate Speech umzusetzen.
Empowerment der Betroffenen: Unterstützung und Stärkung derjenigen, die von Hate Speech betroffen sind, durch Ressourcen, Beratung und soziale Unterstützung.